Der aus Rasenseisenstein und Backstein gemauerte und verputzte Kirchenbau steht auf dem Friedhof. Im kleinen romanischen Bau befindet sich in der Ostwand ein originales, rundbogiges Fenster. Saal und Chor werden durch einen runden Bogen im Innern verbunden. Auf dem Saaldach steht ein achteckiger Dachreiter mit Zeltdach. An die Westseite wurde eine kleine Vorhalle aus Backstein angebaut.
Die Kirche wurde 1701 barock erneuert, die jetzigen Fenster darin eingebrochen. 1972 erfolgte der Ausbau der barocken Ausstattung. Der Altaraufsatz (1701) mit den Gemälden blieb erhalten. Der hölzerne Kanzelaltar ist geschmückt mit rahmenden gekuppelten Säulen und einem Aufsatz mit Strahlenherz. In der Predella befindet sich eine Abendmahlsdarstellung, im Hauptteil eine Kreuzigung und im Aufsatz die Taufe Christi. An den zwei Seiten des Aufsatzes sind hölzerne Figuren angebracht (links Moses, rechts Aaron).
Besondere Beachtung verdient der gotische Taufstein vom ausgehenden 13.Jh.
(aus "Spuren in Stein")
Mai 2020
Wöllnauer Kirche hat nun perfektes Dach
Ende gut – alles gut. Das Dach ist jedenfalls drauf. Und was für eins. Der 62-jährige Wöllnauer Winfried Hauck, der sich als Katholik um die Belange der evangelischen Kirche in Wöllnau kümmert, ist jedenfalls begeistert, was die „Richter & Sohn Dachdecker GmbH“ aus Dommitzsch seit Anfang April geleistet hat. Der Ärger mit früheren Firmen über die lange nicht lieferbaren Dachziegel und die Mehrkosten für das Gerüst sind damit so gut wie vergessen. Die Fledermausgaube erhält von Winfried Hauck jedenfalls das Prädikat perfekt. „Da steht kein einziger Dachziegel hoch oder kippelt.“ Und auch der Giebel sei ja bei so einer alten Kirche nie ganz gerade und trotzdem „passe hier alles“. Frank Richter freut das Lob. Bei Kirchen sei nun mal jede Ecke anders, im Dachstuhl seien sogar verschiedene Hölzer und aus unterschiedlichen Jahrhunderten verbaut worden. „Es hält wahnsinnig auf, wenn man da ein harmonisches Bild hinbekommen will.“ Doch in diesen Tagen setzte sein langjähriger Mitarbeiter Karsten Ehlich die letzten Dachfirsten, schnitt jeden Dachziegel für den Wandanschluss einzeln zu. „Das Wöllnauer Kirchendach war eine spannende und schöne Aufgabe. Das wir das so gut meistern konnten, haben wir aber auch Winfried Hauck zu verdanken, der für uns stets ein verlässlicher Ansprechpartner war“, will Frank Richter unbedingt erwähnt wissen. Die Präsenz von Winfried Hauck wird auch weiter benötigt. Denn die Malerfirma Joachim Denzin aus Eilenburg setzt derzeit noch die Pinsel an. Bevor das Gerüst fallen kann, sind zudem noch die Zimmerleute in Sachen Simsprofil unter der Dachrinne gefragt. Und nicht zuletzt klafft vor der Kirche noch ein großes Loch in der Erde. „Auch Regenrückhaltebecken sind derzeit einfach nicht lieferbar“, musste Winfried Hauk feststellen. Wenn damit das vorerst letzte große Bauvorhaben an der Kirche aus dem 13. Jahrhundert für insgesamt 80.000 €, darunter 60.000 € Leader-Mittel, Geschichte ist, lasse sich damit derzeit nicht sagen. Nur dass es nicht am abschließenden Pflastern eines barrierefreien Eingangsbereichs hängen wird, da ist sich Winfried Hauck ganz sicher. „Denn das übernehmen wir Wöllnauer in Eigenregie.“
Quelle: LVZ | 18.05.2020 | Ilka Fischer
Februar 2020
Baustopp in Wöllnau beendet
An der Wöllnauer Kirche gibt es wieder Bewegung. Nach dem Stillstand der vergangenen Wochen sind nun zunächst die Zimmerer Jörg Müller und Dieter Sperling des Oschatzer Baubetriebes Voigtländer vor Ort. „Sie kümmern sich um die Dachsparren und ein etwa anderthalb Meter großes Stück der Dachschwellen“, erzählt Winfried Hauck. Doch wichtiger für ihn ist: „Die Dachziegel sind jetzt endlich produziert. Nächste Woche geht es dann hoffentlich mit dem Dachdecken los.“ Der 62-jährige Wöllnauer, der sich als Katholik um die baulichen Belange der evangelischen Kirche kümmert, atmet auf. Denn bei der seit Oktober eingerüsteten Kirche waren bereits im November die fünf unteren Dachziegelreihen abgenommen worden. Doch die neuen Ziegel kamen nicht, und so regnete es rein. Hinzu kam der Ärger mit den anfallenden Mehrkosten für das Gerüst. Winfried Hauck: „Hier hat das Kreiskirchenamt jetzt eingelenkt und zumindest erst einmal die anstehenden Rechnungen bezahlt.“ Bei der im 13. Jahrhundert errichteten Kirche, die innen und außen bereits geputzt und gemalert ist, und bei der Turm und Glockenstuhl schon erneuert wurden, stellt das Kirchendach das vorerst letzte Bauvorhaben dar.
Quelle: LVZ | 21.02.2020 | Wolfgang Sens
So geht es jetzt mit dem Kirchendach in Wöllnau weiter
Die Manöver-Kritik am schleppenden Baufortgang und an Mehrkosten bei der Kirchendach-Sanierung in Wöllnau hat ein Krisengespräch nach sich gezogen. Dabei haben sich Winfried Hauck, der sich um die Kirche kümmert, und Vertreter des Kreiskirchenamtes auf eine Lösung verständigt.
Wöllnau. In die schleppend laufende Kirchendachsanierung in Wöllnau kommt Bewegung. Wie Winfried Hauck, der sich um die Dorfkirche kümmert, auf Anfrage mitteilte, habe es am Dienstag ein Krisengespräch zwischen ihm und Vertretern des Kreiskirchenamtes gegeben.
Wöllnauer wieder zuversichtlich
Demnach sollen die Arbeiten an dem Gotteshaus am Montag wieder aufgenommen werden, auch wenn noch keine neuen Dachziegel drauf kommen. Die lassen immer noch auf sich warten, sollen erst in ein paar Wochen lieferbar sein. Hauck zeigte sich trotzdem zuversichtlich. Zunächst wollen Zimmerleute das Dach verlängern und so einen Überstand schaffen. Zudem soll es eine Lösung geben, wer die Mehrkosten für das Gerüst trägt.
Was war geschehen?
Wie berichtet, ist die Wöllnauer Kirche seit Oktober eingerüstet. Mehrere alte Ziegelreihen wurden bereits von der beauftragten Dachdecker-Firma abgenommen und eine Folie darüber gelegt, die allerdings nicht richtig dicht war. Es regnete daraufhin in die Kirche rein. Dies und weil das Baugerüst inzwischen erhebliche Mehrkosten verursacht, ohne dass an der Kirche Arbeiten stattfinden, hatte für Unmut in dem 240-Seelen-Dorf gesorgt. Winfried Hauck hofft nun, dass die Kirchendachsanierung ein gutes Ende nimmt.
EU-Förderung für Kirchendach
Für die Sanierung des Daches erhält die Kirchgemeinde eine Förderung über das EU-Programm Leader. Der Zuschuss beträgt rund 60 000 Euro, 20 000 Euro sind Eigenmittel, wovon wiederum 10 000 Euro über den Kirchenkreis fließen und 10 000 Euro Spenden der Einwohner sind. Die Dorfkirche in Wöllnau wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Eine Besonderheit ist der gotische Taufstein vom ausgehenden 13. Jahrhundert. Das Gotteshaus wurde 1701 barock erneuert, die jetzigen Fenster darin eingebrochen.
Quelle: LVZ | 17.01.20 | Nico Fliegner
Ärger in Wöllnau: Dachdecker lässt Kirchgemeinde im Stich
Das Kirchendach in Wöllnau soll als eines der letzten großen Bauvorhaben an dem Gotteshaus saniert werden. Doch das scheint zu einem Riesenproblem zu werden – jetzt regnet es sogar rein.
Wöllnau. Es könnte alles so schön sein: Turm und Glockenstuhl sind erneuert worden, die Glocke wurde repariert und elektrifiziert, die Kirche in Wöllnau innen und außen geputzt und gemalert. Das ist alles schon einige Zeit her. Nunmehr soll das Kirchendach saniert werden als eines der letzten großen Bauvorhaben an dem Gotteshaus. Doch das scheint zu einem Riesenproblem zu werden – jetzt regnet es sogar rein.
Wird das der BER von Wöllnau?
Winfried Hauck, der sich seit vielen Jahren für die Kirche im 240-Seelen-Dorf engagiert und die Einwohner immer wieder zusammentrommelt, damit sie unterstützen, ist inzwischen richtig sauer: „Das droht hier der BER von Wöllnau zu werden“, sagt der 62-Jährige in Anspielung auf den Pannen-Flughafen in Berlin. Denn was dort lange Zeit nicht voranging, ist nun auch in Wöllnau Tatsache: Die Kirche ist seit Oktober eingerüstet, doch neue Dachziegel lassen auf sich warten. Schon damals teilte ihm das beauftragte Dachdecker-Unternehmen mit, dass die Ziegel erst im Februar lieferbar seien. Dann hieß es plötzlich, sie kämen doch schon im November. Also nahm die Firma die unteren fünf Reihen Dachziegel ab und legte Folie darüber. Die Ziegel kamen aber nicht – und plötzlich trat das ein, was Hauck fürchtete: Es regnete rein.
Regenwasser dringt in die Kirche ein
Der Wöllnauer zeigt im Gotteshaus, wo das Wasser an den Wänden runter lief. An zwei Stellen ist das deutlich sichtbar, ebenso an der Decke. Der Putz ist bräunlich gefärbt. „Die Folie ist nicht dicht, bei ungünstigem Wind drückt das rein“, weiß er. Die Dachdecker-Firma scheint das wenig zu kümmern. Hauck will sie nicht beim Namen nennen, um sie nicht an den Pranger zu stellen. Aber er will Druck machen, dass endlich etwas passiert. Deshalb wandte er sich nunmehr an die Öffentlichkeit. „Die Leute fragen mich ja auch, warum es hier nicht vorangeht.“
Das Gerüst kostet jeden Tag Geld
Hinzu kommt, dass jeder Tag, an dem das Gerüst steht, Geld kostet. 4300 Euro seien dafür geplant, nunmehr sind schon Kosten über 6000 Euro angefallen. „Wir haben hier nicht 20 000 Euro Eigenmittel für die Dachsanierung aufgebracht, um die Rüstung für gefühlte drei Jahre zu bezahlen“, ist Hauck empört. Verärgert hat ihn außerdem, dass ihm das Kreiskirchenamt gesagt habe, die Mehrkosten müsse die kleine Kirchgemeinde übernehmen. „Das geht gar nicht. Woher sollen wir das Geld nehmen?“ Seine Frau Isolde, die Kirchenälteste in Wöllnau ist, wolle jedenfalls jede weitere Rechnung, die nunmehr kommt, nicht unterschreiben. Für Hauck ist das Ganze ein Versicherungsfall und die Dachdecker-Firma in der Pflicht.
Förderung über EU-Programm
Für die Sanierung des Kirchendaches erhält die Kirchgemeinde eine Förderung über das EU-Programm Leader in der Dübener Heide. Neben einem neuen Dach soll auch eine Gaube für Fledermäuse gebaut werden. Der Zuschuss beträgt rund 60 000 Euro, 20 000 Euro sind Eigenmittel, wovon wiederum 10 000 Euro über den Kirchenkreis fließen und 10 000 Euro Spenden der Einwohner sind. Die engagieren sich darüber hinaus für das kleine Gotteshaus aus dem 14. Jahrhundert und packen auch bei Arbeitseinsätzen tatkräftig mit an, zum Beispiel wenn es um Erdarbeiten oder die Dachentwässerung geht. „Die Wöllnauer hängen an ihrer Kirche.“
Orgel wäre nächste Aufgabe
Winfried Hauck hat den Glauben trotzdem nicht verloren, dass alles noch gut wird. Ist das Dach hübsch, will er sich für die Restaurierung der Kirchenorgel stark machen. „Orgelmusik ist doch was Schönes“, sagt er.
Quelle: LVZ | 09.01.20 | Nico Fliegner
Februar 2019
Wöllnauer Kirche bekommt neues Dach
Winfried Hauck ist optimistisch. Die Wöllnauer Kirche bekommt ein gewöhnliches Dach mit einer etwas ungewöhnlichen Geschichte dahinter.
Wöllnau. Es sieht gut aus für das Wöllnauer Kirchendach. Winfried Hauck, der sich als Katholik für die evangelische Kirche im Ort seit Jahren engagiert, meint jedenfalls optimistisch: „Wir kriegen das hin.“ Die Vorbereitungen für das rund 80 000 Euro teure Leader-Projekt, zu dem auch zwei Fledermausgauben sowie ein gepflasterter und damit barrierefreie Zugang zur Kirche gehören, befinden sich auf der Zielgeraden.
2000 Euro fehlen noch
Das gilt auch für das Spendenkonto. „20 000 Euro werden benötigt. Rund 18 000 Euro haben wir zusammen“, ist Winfried Hauck, der sich nicht nur bei den Wöllnauern und der Gemeinde, sondern vor allem bei Profiroll Bad Düben bedanken möchte, auch ein wenig stolz. „Die fehlenden 2000 Euro“, so gibt er sich überzeugt, „schaffen wir nun auch noch.“
Die Ausschreibungen sind jedenfalls raus. In den nächsten Tagen erwartet er gemeinsam mit dem Planungsbüro die Angebote. Möglichst noch in diesem Jahr soll gebaut werden.
Eule und Falke gesichtet
Parallel dazu sucht Winfried Hauck Expertenrat, wie nicht nur die Kirche, sondern möglichst die derzeit des Öfteren gesichteten Eulen und Falken ein Dach über den Kopf bekommen können. „Wenn wir das schaffen, würde mich das sehr freuen“, sinniert er.
Die Schuld der Kirchturmuhr
Dass das Projekt überhaupt in Angriff genommen werden kann und auf die Leader-Liste kam, daran ist streng genommen die Kirchenuhr schuld. Denn diese Uhr, die am Wöllnauer Kirchturm seit 1870 zeigt, was die Stunde schlägt, hatte es Winfried Hauck sofort angetan, als er 1981 von Leipzig-Mitte nach Wöllnau zog. Der Katholik gibt zu, dass er sich vor allem wegen ihr seit Jahrzehnten für die evangelische Kirche im Dorf engagiert und letztendlich damit auch die Leader-Förderung auf den Weg gebracht hat.
Sanierung im Rahmen der Möglichkeiten
Die Kirche war zu DDR-Zeiten im Rahmen der Möglichkeiten getreu dem Motto „wenn Farbe da war, kam sie eben dran“, erhalten worden. Mit der Wende taten sich neue Möglichkeiten auf. „Wöllnau hat sie genutzt“, kann Winfried Hauck mit Fug und Recht behaupten. Denn die rund 100 000 Euro, die bisher für die Kirche seit der Wende ausgegeben wurden, veredelten die Wöllnauer mit vielen Eigenleistungen. Und nur so konnten seitdem Kirchturm und Glockenstuhl, ein Riss in der älteren Glocke repariert, die Elektrik, Außenputz und Fenster erneuert werden.
Quelle: LVZ | 19.02.2019 | Ilka Fischer